Auf dem Arbeitsmarkt gilt man leider mit über 50 als älterer Bewerber. Dies ist nicht grade ein Vorteil, aber das Alter ist auch kein Grund aufzugeben. Ja, es ist auch mit über fünfzig noch möglich, sich eine gute Stelle zu sichern. Hier ist es allerdings besonders wichtig, dass du einige Sachen bei der Bewerbung berücksichtigst.
Die Wahl der richtigen Stelle
Tatsächlich ist das Alter des Bewerbers nicht bei jeder Stelle bzw. Firma ein Auswahlkriterium. Worauf also solltest du bei der Stellensuche achten? Eine Firma, die in der Stellenanzeige die Bewerber mit „Du“ anspricht, ist tendenziell an jüngeren Mitarbeitern interessiert.
Natürlich kannst du dich auch hier bewerben, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Absage höher. Ebenso verhält es sich bei Stellen, die betonen, dass Berufsanfänger oder Quereinsteiger willkommen sind. Dies deutet meist auf eine schlechtere Bezahlung hin, sodass Bewerber mit mehrjähriger Berufserfahrung benachteiligt sind.
Die Bewerbungsunterlagen
Zunächst ist es wichtig, dass deine Bewerbungsunterlagen modern sind. Früher hast du den Lebenslauf chronologisch geschrieben. An oberster Stelle stand die Ausbildung, die letzte Position war am Ende vermerkt.
Wer seinen Lebenslauf heute in dieser Form gestaltet, wirkt altmodisch. Für Bewerber über fünfzig ist es besonders bedeutend, die aktuelle, antichronologische Form zu wählen und mit der zuletzt ausgeübten Tätigkeit zu beginnen.
Auch mit langjähriger Berufserfahrung sollte dein Lebenslauf insgesamt drei Seiten auf keinen Fall überschreiten, sonst weist du durch den Umfang noch einmal auf dein Alter hin.
Ein gutes, von einem Fotografen erstelltes Bewerbungsfoto ist für jeden Bewerber Pflicht. Achte dabei darauf, dass es keine Frontalaufnahme ist. Ein Halbprofil, also eine seitliche Darstellung lässt dich jünger aussehen.
Vorteile des Alters aufzeigen
Ein Vorzug älterer Arbeitnehmer ist, dass sie in der Regel mit der Familienplanung abgeschlossen haben. Du kannst also mit gefestigten Verhältnissen punkten. Ein spontaner Umzug in eine andere Stadt für den Lebensgefährten ist eher unwahrscheinlich.
Auch wirst du seltener wegen eines kranken Kindes ausfallen, als deine jüngeren Kollegen. Vielleicht verfügst du aufgrund deiner vorangehenden Positionen über Kundennetzwerke, also Kontakte zu Geschäftspartnern, die du einbringen kannst.
Die Gehaltsvorstellung
Ein wichtiges Thema für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist das Gehalt. Leider ist es häufig ein Ko-Kriterium im Bewerbungsprozess. Jüngere Arbeitnehmer sind meist günstiger, da sie über weniger Berufserfahrung verfügen. Es ist sinnvoll, wenn du dies im Hinterkopf behältst und deine eigenen Gehaltsvorstellungen hinterfragst.
Sicherlich solltest du dich nicht zu weit unter deinem Wert verkaufen, aber es lohnt sich, die Durchschnittgehälter für die angestrebte Zielposition zu recherchieren und sich daran zu orientieren.
Da der Arbeitgeber deine Gehaltswünsche nicht einschätzen kann, ist es sinnvoll, wenn du sie im Anschreiben ansprichst oder zu verstehen gibst, dass du flexibel bist. Sonst besteht die Gefahr, dass du als „zu kostenintensiv“ für den Betrieb eingeschätzt wirst und deine Bewerbung aussortiert wird.