Der tabellarische Lebenslauf

Ein tabellarischer Lebenslauf ist ein Dokument, das einem Arbeitgeber eine detaillierte Darstellung der früheren Berufserfahrung, Ausbildung und Leistungen eines Bewerbers zur Verfügung stellt.

Der Lebenslauf enthält eine Zusammenfassung der Fähigkeiten, Kenntnisse und Merkmale sowie eine Zusammenfassung der zivilen, beruflichen und freiwilligen Arbeit. Zusätzlich enthält er eine Liste der Zertifizierungen und eine Erwähnung zusätzlicher, relevanter Lehrgänge.

Ein tabellarischer Lebenslauf wird verwendet, um sich für ausgeschriebene Stellen zu bewerben und wird als Antwort auf eine Anzeige oder Anfrage vom Bewerber gesendet. Der Lebenslauf wird in der Regel von einem Anschreiben (Bewerbungsschreiben) begleitet.

InfoDa auf ausgeschriebene Stellen stets ein großer Andrang herrscht, ist ein ausgezeichneter Lebenslauf pflicht, um das Interesse des Personalchefs zu wecken. Ein vollständiger und kreativer Lebenslauf kann ein Türöffner sein, um deinen Traumjob zu bekommen.

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Die verschiedenen Arten von Lebensläufen

Wenn es darum geht deinen Lebenslauf zu planen, ist meistens das Standard-Format völlig ausreichend. Füge einige persönliche Informationen hinein, ein wenig über deine Arbeitsgeschichte dazu und fertig ist der Lebenslauf.

Die Zusammenstellung eines gut geplanten Lebenslaufs erfordert jedoch mehr Überlegungen. Wusstest du beispielsweise, dass es drei verschiedene Arten von Lebensläufen gibt?

Diese verschiedenen Typen von Lebensläufen gibt es:

  • Funktioneller Lebenslauf
  • Chronologischer Lebenslauf
  • Kombinierter Lebenslauf

Funktioneller Lebenslauf

Ein funktioneller Lebenslauf wird verwendet, um den Schwerpunkt auf die Fähigkeiten und Erfahrungen zu legen, die du im Laufe deiner Karriere erworben hast, anstatt lediglich deine Arbeitsgeschichte anzuzeigen.

Ein funktioneller Lebenslauf kann mit einer persönlichen Aussage oder deiner Leistungen und Fähigkeiten begonnen werden. Du kannst dabei alle Skills einschließen, die du durch Berufserfahrung oder freiwillige Tätigkeiten erworben hast.

Diese Art von Lebenslauf eignet sich für diejenigen, die im Laufe der Zeit häufig ihren Arbeitsplatz gewechselt haben oder ihre Karriere wechseln möchten und sich auf übertragbare Fähigkeiten konzentrieren müssen.

MerkeUm einen funktionellen Lebenslauf abzuschließen, solltest du immer deine bisherige Beschäftigung und Arbeitgeber auflisten. Wenn du deinen beruflichen Werdegang hervorheben möchtest, dann ist es besser, ein chronologisches Format zu verwenden.

Chronologischer Lebenslauf

Dies ist der am häufigsten verwendete Lebenslauf. Damit wird deine Beschäftigungshistorie in umgekehrter chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Die wichtigsten Abschnitte zeigen deine Ausbildung und Qualifikationen.

Dieser Lebenslauf ist für diejenigen geeignet, die über eine ausgezeichnete Ausbildung und hervorragende Skills verfügen.

Der typische chronologische Lebenslauf enthält die einzelnen Abschnitte, persönliche Daten, individuelle Aussagen mit Karrierezielen sowie deine Beschäftigungen in umgekehrter Reihenfolge, die aktuellste zuerst.

Zum Schluss kannst du auch noch deine Hobbys und Interessen beifügen. Dieser traditionelle Lebenslauf ist bei Arbeitgebern beliebt, da er ihnen die Möglichkeit gibt, ein Gefühl für deinen beruflichen Werdegang zu bekommen.

Dein Karriereverlauf ist bei diesem Aufbau leicht zu erkennen und der Recruiter bekommt so einen schnellen Überblick über alle wichtigen Daten.

Kombinierter Lebenslauf

Diese Art von Lebenslauf ist ungewöhnlich und kann auch etwas länger sein, da er die besten Elemente des chronologischen und funktionalen Lebenslaufs in sich vereint.

Dies kanst du erreichen, indem du deinen Werdegang aufschreibst und dann detailliert deine beruflichen Leistungen in jedem Beschäftigungsverhältnis angibst. Für die Bewerber mit einem beeindruckenden Karriereweg samt entsprechender Leistungen ist der kombinierte Lebenslauf das ideale Format.

Diese Art vom Lebenslauf ist jedoch für Berufsanfänger mit wenig Erfahrung nicht geeignet. Bestehen Beschäftigungslücken sind diese leicht auszumachen, wenn man auch bei entsprechendem Nachfragen im Bewerbungsgespräch so manches kaschieren kann.

Die Erstellung von einem tabellarischen Lebenslauf

Bei der Ersrellung von einem tabellarischen Lebenslauf empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise:

  • Stelle 1 Zoll Ränder auf allen Seiten ein.
  • Lasse um das Foto herum einen ausreichenden Rand.
  • Verwende 1,0 oder 1,15 Zeilenabstand.
  • Wähle eine gute Schriftart (z.B. Verdana) aus.
  • Erstelle eine Kopfzeile für deine Kontaktdaten.
  • Teile deinen Lebenslauf in lesbare Abschnitte auf: Kontaktinformationen, Persönliche Daten, Arbeitserfahrung, Bildung, Fähigkeiten, zusätzliche Informationen.
  • Formatiere Abschnittsüberschriften etwas größer als der Rest des Inhalts ist.
  • Füge vor und nach jeder Überschrift eine leere Zeile ein.
  • Speicher deinen Lebenslauf öfters ab, um ein versehentliches Löschen zu verhindern.

Aufbau von einem tabellarischen Lebenslauf

So kannst du bei der Erstellung von deinem Lebenslauf vorgehen:

  • Wählen aus unserer Auswahl an kostenlosen Mustern die für dich passende Vorlage aus.
  • Füge deine Kontaktinformationen hinzu
  • Beginne mit deinem persönlichen Lebenslaufprofil
  • Liste deine relevanten Arbeitserfahrungen & Berufserfahrungen auf
  • Baue deinen Bildungsbereich im Lebenslauf richtig auf
  • Beschreibe deine relevanten Fähigkeiten, die zur Stellenausschreibung passen
  • Füge zusätzliche Lebenslaufabschnitte hinzu, um den Recruiter zu beeindrucken

Inhalt von einem tabellarischen Lebenslauf

Der Lebenslauf sollte stets Folgendes enthalten:

Bewerbungsfoto
Ein gutes Foto ist als Visitenkarte in der Bewerbung in jedem Fall empfehlenwert. Fotos aus dem Automaten oder gar Urlaubsfotos sind ein absolutes NO-GO!

Grundlegende Kontaktinformationen
Füge deinen vollständigen Namen, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse ein. Wenn du verheiratet bist, dann kannst du dies ebenfalls erwähnen, ansonsten kannst du diese Angabe einfach weg lassen.

Schulischer Werdegang
Liste deine Schulbildung von der Grundschule bis zum Abitur auf. Trage jeweils den Titel des erworbenen Abschlusses, das Jahr, in dem du den Abschluss erworben hast und den Namen der Schule ein.

Berufserfahrung
Gib das Unternehmen in dem gearbeitet hast, die Berufsbezeichnung, den Beschäftgungszeitraum, (von – bis) sowie eine Zusammenfassung deiner Erfahrungen und Erfolge an.

Qualifikationen und Fähigkeiten
Vergesse nicht, deine wesentlichen Persönlichkeitsmerkmale (Führungsstärke, Charisma etc.) zu erwähnen. Es ist nicht notwendig, Referenzen in deinem Lebenslauf aufzulisten. Allerdings solltest dann angeben, dass Details auf Anfrage verfügbar sind.

Auszeichnungen und Diplome
Füge jeder Auszeichnung den Namen, das erhaltene Jahr sowie die Organisation, die dir die Auszeichnung verliehen hat, den Grund bzw. die ausgezeichneten Fächer (soweit nicht bereits in der Urkunde angeführt) sowie relevante Details hinzu.

Publikationen und Präsentationen
Bei von dir verfassten Publikationen solltest du ein vollständiges Zitat mit deinen Co-Autoren, Datum, Zusammenfassung, Seite und Referenznummer angeben. Bei veröffentlichten Büchern sind in der Referenz vor allem Titel und Verlag wichtig. Bei öffentlichen Präsentationen gib den Titel, Auftraggeber, Datum und den Ort an.

Berufsverbände
Liste den Namen und den Standort der Organisation sowie die Daten der aktiven Mitgliedschaft auf.

Stipendien
Gib den Namen des Stipendiums, das Vergabedatum und die Institution an, welche das Stipendium gewährt hat.

Wichtige Angaben im Lebenslauf

Wenn du ein erfahrener Fachmann bist und einen technischen Lebenslauf benötigst, empfiehlt es sich deine Bildung und Qualifikationen nach deinem Werdegang zu zeigen.

Falls du jedoch deine Karriere komplett ändern möchtest oder noch nicht viel Berufserfahrung gesammelt  hast, dann stelle deine Ausbildung sowie deine Skills und Persönlichkeitsmerkmale in den Mittelpunkt.

Wenn dies dein erster Job ist, kannst du z.B. Tutoren oder Mentoren erwähnen, die über dich eine positive Auskunft geben können. Die Idee dabei ist, dem Personalchef ein rundes Bild von sich zu geben und so vielleicht persönliche Themen beim Interview anzusprechen.

Tipps und Beispiel-Formulierungen

Um zu gewährleisten, dass du den vorhandenen Platz in deinem Lebenslauf effektiv nutzt, solltest du folgende Techniken verwenden:

Aufzählungen
Erstellen von Listen (z.B. Ihre Sammlung von Fähigkeiten oder Auszeichnungen) ggf. Aufzählungen hinzufügen und gliedern.

Abschnittsüberschriften
Unterscheiden Sie Abschnittsüberschriften vom Rest Ihres Lebenslaufinhalts, indem Sie diese größer, fett oder unterstrichen formatieren.

Lebenslauf an die Stellenbeschreibung anpassen

Lese dir die Stellenbeschreibung von Anfang bis Ende mehemals gründlich durch. Stelle sicher, dass du vollständig verstanden hast, was der Arbeitgeber sucht und was der Arbeitsplatz an Qualifikationen und Voraussetzungen erfordert.

Untersuchungen zeigten, dass Arbeitssuchende durchschnittlich eine Minute damit verbringen, eine Stellenausschreibung zu lesen, bevor sie sich für eine Bewerbung entscheiden.

MerkeWenn du die Stellenbeschreibung sorgfältig gelesen hast, dann kannst du dir dadurch oft einen Vorteil gegenüber deinen Mitbewerbern verschaffen. Denn so kannst du gezielt auf die Voraussetzungen eingehen und dich von deinen Konkurrenten abheben. Ganz wichtig: Wähle die Schlüsselwörter und wichtige Absätze sorgfältig aus!

Häufige Fehler im tabellarischen Lebenslauf

1. Typos und Grammatikfehler

Selbstverständlich wirst du wissen, wie man buchstabiert.  Aber wahrscheinlich hast du deinen Lebenslauf schon so oft durchgelesen, dass selbst offensichtliche Fehler dir nicht mehr auffallen werden.

Der einfachste Weg, Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie Typos zu bekämpfen, ist, ein Korrektur-Programm, z.B. den Duden-Online zu verwenden. Das Programm zeigt auch Grammatik-Fehler zuverlässig an. Auch das Vier-Augen-Prinzip zur Vermeidung von Fehlern kann in diesem Fall nicht schaden.

2. Massenversand deines Lebenslaufs

Wenn du nur Standard-Floskeln in deinem Lebenslauf verwendest, dann zeigt es dem Personaler, dass du nicht wirklich an der jeweiligen Stelle interessiert bist. Wenn du nicht bereit bist, die Stellenbeschreibung zu lesen und deinen Lebenslauf explizit darauf anzupassen, dann wird davon ausgegangen, dass du dich kaum dafür bemüht hast.

Auch wenn dein Lebenslauf bereits auf die Stellenbeschreibung passt, dann nimm dir trotzdem die Zeit, um auf alle geforderten Kriterien einzugehen. Damit zeigst du, dass du dich mit deiner Bewerbung speziell auf die beworbene Stelle vorbereitet hast.

3. Ignorieren von Schlüsselwörtern

Bereits heute werden viele Lebensläufe vorab elektronisch überprüft, bevor sie jemals von menschlichen Augen gesehen werden. Gesuchte Keywords spielen beim Scanning eine wichtige Rolle. Wenn du deinem Lebenslauf keine bestimmten Schlüsselwörter hinzufügst, kann es daher sein, dass du bereits in der Vorauswahl aussortiert wirst.

Alle Schlüsselwörter werden in der Stellenbeschreibung angezeigt, aber sie sind in der Regel nicht als solche gekennzeichnet. Stelle also sicher, dass du genau diese Schlüsselwörter in deinen Lebenslauf aufnimmst.

4. Zu wortgewaltige Formulierungen

Wenn du eine mehrjährige Karriere in unterschiedlichen Firmen vorweisen kannst, dann ist es empfehlenswert für eine bessere Übersicht den Lebenslauf auf zwei oder drei Seiten zu erweitern. Falls du allerdings direkt nach einer Ausbildung oder nach dem Studium auf Stellensuche bist, so kannst du deinen Lebenslauf in der Regel auf eine Seite verdichten. Formulierungen sind dabei stets mit Bedacht zu wählen.

5. Zu nichtssagend sein

Du solltest vor allem reale Aufgaben und Leistungen in deinem Lebenslauf angeben. Es ist dabei sicher sinnvoll, Beschreibungen über deine früheren Positionen im Lebenslauf zu erwähnen.  Du musst detailliert auflisten, was genau du verrichtet und erreicht hast. Auch hier solltest du auf Standardfloskeln verzichten.

Lügen im Lebenslauf

Kurz gesagt: bleib immer bei der Wahrheit! Denn Lügen im Lebenslauf sind illegal. Änderungen, wie das Aufblasen deiner Schulnoten oder das Ändern früherer Berufsbezeichnungen mögen klein erscheinen, aber sie können als „Betrug durch falsche Darstellung“ eingestuft werden.

Im Betrugsgesetz von 2006 heißt es: „Eine Person verstößt gegen diesen Abschnitt, wenn sie unehrlicherweise eine falsche Darstellung vornimmt und beabsichtigt, durch die Darstellung einen Gewinn für sich selbst oder einen anderen zu machen oder einem anderen Schaden zuzufügen“.

Wenn du also bewusst über deinen Werdegang lügst, zielst du darauf andere Kandidaten daran zu hindern, denselben Job zu bekommen, was illegal ist.

Der Betrug gilt dann als besonders schwerwiegend, wenn es darum geht, hinsichtlich Qualifikationen zu lügen, die für die Durchführung der Arbeit unerlässlich sind. Das betrifft bspw. Abschlüsse und Zertifizierungen, denn gerade hier kommen hohe Geldstrafen und mögliche gerichtliche Verurteilungen ins Spiel.

Lücken im Lebenslauf

Die erste Regel im Umgang mit Lücken im Lebenslauf lautet immer ehrlich zu sein. Was auch immer der Grund für einen Karriereknick gewesen sein mag, musst du diesen auch vor sich selbst anerkennen und die Wahrheit benennen.

Es ist dabei nicht notwendig, besonders ins Detail zu gehen. Aber mit Lügen werden entweder die Lücken im Lebenslauf größer oder du wirst im persönlichem Gespräch in akuten Erklärungsnotstand geraten. Versuche daher niemals zu lügen um Lücken zu verbergen.

Wenn potenzielle Arbeitgeber Referenzen anfordern, wird deine Lüge mit großer Wahrscheinlichkeit aufgedeckt. Eine sofortige Absage oder eine spätere fristlose Kündigung wird dann die Folge darauf sein.

WichtigEbenso können Lücken den Arbeitgeber dazu bringen, über die Gründe zu spekulieren, wenn du die Lücken nicht erklären oder begründen kannst. Auf diese Weise wird deine gesamte Bewerbung in ein unvorteilhaftes Licht gerückt, wenn nicht sogar in Frage gestellt. Es ist daher viel besser, Lücken im Lebenslauf frei zuzugeben und positiv darzustellen oder zu erklären.

Lebenslauf beim Vorstellungsgespräch optimal einsetzen

Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch wird von vielen Bewerbern oft vernachlässigt. Die Kandidaten glauben, dass sie das Interview aus dem Handgelenk absolvieren können. Dies führt jedoch oft zu einer verwirrten, unorganisierten Leistung, bei der wesentliche Teile des Werdeganges fehlen!

Ein selbstbewusster Lebenslauf spricht für sich selbst und bereitet den Personalchef auf das Interview vor. Eine derart professionelle Vorbereitung wird nicht nur deine Nerven beruhigen, sondern unweigerlich auch die Aufmerksamkeit des Recruiters auf sich ziehen.

Der tabellarische Lebenslauf