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Wie lese ich eine Stellenanzeige richtig?

Wie lese ich eine Stellenanzeige richtig

Irgendwie klingt jede Stellenanzeige gut, da sich jedes Unternehmen von seiner besten Seite zeigen möchte. Aber was genau verbirgt sich hinter den Formulierungen? Sind die Firma und Stelle für dich geeignet? Eine hundertprozentige Sicherheit hast du vorab nie. Dennoch gibt es ein paar Dinge, auf die du bereits bei der Ausschreibung des Jobs achten kannst.

Mit welcher Ausbildung habe ich eine Chance?

Bei einigen Positionen stellt sich die Frage nicht, da nur ein einziger Abschluss in Frage kommt. Dann steht dort eindeutig „… eine abgeschlossene Ausbildung als xy wird vorausgesetzt“, oder Ähnliches.

Entscheidend ist dabei das Wort „Voraussetzung“. Bei solchen Stellen werden andere Bewerber in der Regel sofort aussortiert.

Wie lese ich eine Stellenanzeige richtigGelegentlich findest du den Zusatz „… oder ein vergleichbarer Abschluss“, was deine Chancen mit einer alternativen Ausbildung verbessert, allerdings für Quereinsteiger immer noch ein Hindernis darstellt.

So hast du beispielsweise als Gärtner/in kaum Chancen auf eine Anstellung als Einzelhandelskaufmann/-frau. Auch ein Einstieg als Erzieher/in auf einer Bachelor-Sozialpädagogenstelle dürfte bei so einer Formulierung nicht gelingen.

Du bist dann zwar bereits in der richtigen fachlichen Richtung, kannst aber keinen Hochschulabschluss vorweisen. Bei dieser Phrase bestehen also nur dann Möglichkeiten für dich, wenn du sowohl aus dem Fachgebiet kommst, als auch einen qualitativ gleichwertigen Bildungsabschluss vorweisen kannst.

Günstiger ist in solchen Fällen der Wortlaut „ eine Ausbildung als xy ist wünschenswert“, da sie dann eben keine zwangsläufige Bedingung ist. Bewerben sich Leute mit der genannten Qualifikation, werden diese natürlich bevorzugt.

Optimal sind also Ausschreibungen, in denen wörtlich steht: „Gerne auch Quereinsteiger“ oder „Eine umfangreiche Einarbeitung, auch für fachfremde Bewerber/innen wird angeboten“.

Aussagen zum Gehalt in der Stellenanzeige

Zahlen werden eigentlich nie genannt. Gelegentlich findest du allerdings Indizien für die Bezahlung.

Vergleichsweise häufig kannst du lesen: „Tarifliche Zahlung“ wie beispielsweise „Zahlung nach TVÖD“ oder „Angelehnt an TVÖD“. Dann suchst du am besten im Internet die entsprechende, aktuelle Tabelle sowie Informationen, wie du mit deinem Abschluss eingruppiert wirst.

„Branchenübliche Bezahlung“ bezieht sich meistens ebenfalls auf die gängigen Tarife. Bei „Hauseigenen Tarif“, findest du meist im Internet nähere Informationen zu der Institution, da es sich meistens um größere Betriebe handelt, die deutschlandweit einheitlich zahlen.

Manchmal wird mit Boni wie einer betrieblichen Rente, Leistungsboni oder Fahrtkostenerstattung geworben. Das deutet darauf hin, dass du bei den zusätzlichen Leistungen Verhandlungsmöglichkeiten hast.

Info

Wenn du liest „Gerne auch Berufsanfänger oder Quereinsteiger“, ist dies zwar gut für dich, wenn du einen Neueinstieg suchst, jedoch wirst du vermutlich eher schlecht bezahlt.

Wenn du aufgefordert wirst deine Gehaltsvorstellung zu nennen, bedeutet dies nicht, dass die Firma keine eigenen Ideen hat. Vermutlich ist für die Neueinstellung ein konkretes Budget eingeplant und es wird abgefragt, ob du in dieses Raster passt.

Angaben zu Kontaktpersonen in der Stellenanzeige

Hier ist es wichtig genau hinzuschauen. Gelegentlich steht der Name des Ansprechpartners im Text, dann hast du Vorteile für dein Bewerbungsanschreiben.

Eine direkte Ansprache ist besser als der Standard „Sehr geehrte Damen und Herren“. Wenn keine Person genannt wird, sondern „Personalabteilung“ oder Ähnliches, solltest du dennoch die Standardfloskel wählen.

Wenn du einen Namen herausfindest und deine Bewerbung wird zufällig von jemand anderem barbeitet, stichst du eher negativ hervor. Achte auch auf die vorgegebenen Formen der Kontaktmöglichkeit.

Werden beispielsweise ausschließlich Bewerbungen über das Bewerberportal gewünscht, hast du auf anderem Weg keine Chance. Das Unternehmen verrät dir an dieser Stelle quasi, wie es mit dir kommunizieren möchte.

Der gründliche Blick auf die Stellenanzeige lohnt sich. So kannst du dir unnötige Arbeit ersparen und erhöhst deine „Trefferquote“.