Wie thematisiere ich meinen Gehaltswunsch?

Geld ist ein heikles Gesprächsthema in jedem Lebensbereich. Daher solltest du auch in Bewerbungsverfahren überlegt handeln. Wann thematisierst du deinen Gehaltswunsch und wie geschieht dies am geschicktesten? Anbei einige Tipps hierzu.

Wann solltest du das Gehalt ansprechen?

Hier stellen sich zwei Fragen:

1. Bei welchen Stellen macht es Sinn darüber zu sprechen?
2. Wann macht eine mündliche, wann eine schriftliche Erwähnung Sinn?

1. Vermutlich hast du immer klare Vorstellungen, was du verdienen möchtest. Dennoch ist es nicht in jedem Fall geschickt das Thema anzusprechen. Bei einigen Stellen gibt es keinen Verhandlungsspielraum, sondern eindeutige Vorgaben.

Wenn in einer Stellenanzeige „tarifliche Zahlung“ oder „Hauseigener Tarif“ steht, hast du wenig bis keinen Spielraum. Dann wirst du entsprechend deiner Qualifikation und Berufserfahrung eingruppiert.

Du kannst allenfalls bezüglich der Anrechnung von Berufsjahren verhandeln. Allerdings hat der Betrieb auch hier meistens bereits vorab seine konkrete Idee.

MerkeWenn in der Stellenanzeige hingegen ausdrücklich steht „…unter Angabe der Gehaltsvorstellung“ oder eine vergleichbare Formulierung, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit aussortiert, sofern du keine Angaben machst. Schreibe also auf jeden Fall einen Satz dazu ins Anschreiben.

Bei allen anderen Annoncen, in denen das Thema nicht erwähnt wird, solltest du Abstand von Angaben im Anschreiben machen. Es würde eher befremdlich wirken.

2. Mündlich ist meistens die bessere Alternative. Dann siehst du auch gleich die Reaktion deines Gegenübers und kannst gegebenenfalls darauf eingehen. Lediglich wenn in der Stellenausschreibung explizit Angaben zum Gehalt erwünscht sind, solltest du es auf jeden Fall im Anschreiben darauf eingehen.

GehaltswunschIm Anschreiben wie auch im Vorstellungsgespräch ist der Schlussteil der richtige Ort für dieses Thema. Im persönlichen Gespräch wirst du meistens direkt auf das Thema Gehalt angesprochen, falls nicht, ist der Teil, in dem du eigene Fragen stellen darfst, der richtige Platz hierfür.

Wie solltest du das Thema Gehalt ansprechen?

Bei deinen Angaben solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass du „der Bittsteller“ bist. Die Firma hat nicht nur das letzte Wort, sondern auch Pläne, wie viel sie in die neue Arbeitskraft investieren möchte.

Wenn du also starr auf deiner Ursprungszahl beharrst, da der Vorschlag des Betriebs davon abweicht, wirst du vermutlich nicht weit kommen. Dennoch kommt es ebenfalls nicht gut an, wenn du sagst, dass du dir hierzu keine Gedanken gemacht hast.

InfoDu solltest schon wissen, wie viel du wert bist. Nenne gegebenenfalls eine Gehaltsspanne, also „Ich dachte an x – y jährlich“. Achte darauf, dass du Jahresgehälter anführst, da du so dein Interesse signalisierst langfristig für das Unternehmen tätig zu sein.

Was solltest du vermeiden?

Du solltest auf keinen Fall unsicher auftreten. Eine Aussage wie „Ich bin da flexibel.“, ohne eine einzige Zahl zu nennen, kommt nicht gut an. Das deutet darauf hin, dass du dich in der Branche nicht auskennst.

Selbst wenn du Berufseinsteiger bist, solltest du bereits gewisse Vorstellungen zum Verdienst in deinem Arbeitsgebiet haben, schließlich willst du ja gute Leistung in diesem Bereich erbringen.

Häufig notiert dein Gesprächspartner deinen Gehaltswunsch kommentarlos und du erhältst keine direkte Rückmeldung dazu. Du wirst also nicht immer erfahren, was der Betrieb eingeplant hat.

Natürlich willst du eine gewisse Vorstellung haben und daher ist in diesem Fall eine Nachfrage angebracht. Tritt dabei aber nicht forsch auf, sondern frage einfach für deine persönliche Planung nach.

Fange nicht von dir aus mit diesem heiklen Thema an, überlasse dem Betrieb die Einleitung.

WichtigFazit: Beim Thema Gehalt hat immer der Betrieb das letzte Wort. Dennoch kannst du dir durch fehlerhaftes Verhalten einiges verbauen. Achte also vor allem darauf, dass du nicht vorschnell Angaben zu deinen Wünschen machst, und signalisiere Verhandlungsbereitschaft.