Allgemeines Berufsbild: Mechatroniker / Mechatronikerin
Der Beruf des Mechatronikers wird den Bereichen Handwerk sowie Industrie und Handel zugerechnet. Mechatroniker gehören zu den in der Wirtschaft aktuell am meisten nachgefragten Fachkräften.
Der 1998 eingeführte Beruf bezieht sich vor allem auf eine Kombination von Tätigkeiten aus den Fachgebieten Elektronik, Mechanik, Steuerungstechnik und IT. Ein Mechatroniker ist zugleich als Metall- und als Elektrofachkraft qualifiziert. Verwandte Berufe sind Elektromechaniker und Kfz-Mechatroniker.
Eine Kernaufgabe des Mechatronikers ist die Herstellung mechatronischer Systeme unterschiedlicher Größenordnungen. Mechatronische Systeme basieren auf mechanischen Grundsystemen, die durch Bauteile elektronischer Steuerung ergänzt werden.
In der Regel sind bei der Elektronik dieser komplexen Systeme Computerelemente von erheblicher Bedeutung. Beispiele für mechatronische Systeme sind Werkzeugmaschinen, Fahrkartenautomaten, Waschmaschinen, Fertigungsstraßen und Windkraftanlagen.
Nicht selten ist der Mechatroniker im Produktionsprozess bereits in die Planung der Systeme eingebunden. Die Mechatroniker stellen oft extrem filigrane Bauteile her. Sie bauen sie mit anderen Baugruppen zu den geplanten Systemen zusammen.
Die verschiedenen Elemente wie Steuerungs-Hardware und Antrieb müssen exakt aufeinander abgestimmt werden. Es folgt die Einstellung der Systeme (Programmierung) für den jeweiligen Praxisgebrauch und die Überprüfung seiner Funktionen.
Ferner können die Einweisung der Kunden und deren Mitarbeiter in das System zu den beruflichen Aufgaben gehören.
Werden Fehler festgestellt, sind sie unter Berücksichtigung des Gesamtsystems zu beheben. Im Mängelfall tauschen Mechatroniker verschlissene oder veraltete Teile aus.
Der Beruf ist deutlich männerdominiert: Der Frauenanteil liegt bei etwa acht Prozent. Übliche Durchschnittsgehälter belaufen sich auf ungefähr 2.000 bis 2.200 Euro monatlich brutto. Es sind aber auch erheblich höhere Einkommen zu erreichen. Häufig kommen zudem betriebliche Zulagen zum Grundgehalt hinzu.
Ausbildung und Voraussetzung zur Einstellung
Für die Einstellung als Mechatroniker sind neben einer abgeschlossenen Ausbildung noch weitere Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört unter anderem wegen der oft anstrengenden Arbeitshaltungen körperlich gute Konstitution.
Auch aus diesem Grund lehnen viele Ausbildungsbetriebe Bewerbungen von Interessenten unter 16 Jahren grundsätzlich ab. Rechtlich ist keine bestimmte schulische Vorbildung vorgeschrieben.
In der Praxis haben Hauptschüler allerdings nur geringe Chancen auf einen Ausbildungsplatz: Ihr Anteil an den Azubis liegt bei unter zehn Prozent. Die meisten Auszubildenden (etwa 60 %) haben einen mittleren Schulabschluss. Ungefähr 30 % besitzen Hochschulreife.
Die zumeist duale Ausbildung zum Mechatroniker gehört mit ihrer Dauer von 3,5 Jahren zu den längsten Ausbildungen in der gewerblichen Wirtschaft. Bei guten Leistungen kann die Prüfung bereits nach drei Jahren abgelegt werden.
Die Vergütungen in der Ausbildung sind im Vergleich mit etwa 800 bis 1.100 Euro monatlich relativ hoch.