Allgemeines Berufsbild: Medizinische Fachangestellte / Arzthelferin
Im Jahr 2006 hat der Ausbildungsberuf der Arzthelferin die Bezeichnung „Medizinische Fachangestellte (MFA)“ erhalten. Ihre typischen Arbeitsorte sind Arztpraxen. Hier sind die sie vor allem in den Bereichen Empfang, Büro und medizinische Tätigkeiten beschäftigt.
Die Aufgaben als Medizinische Fachangestellte / Arzthelferin im Büro und beim Empfang sind mit denen einer Bürosekretärin vergleichbar.
Zu diesem Aufgabengebieten zählen Tätigkeiten wie Vereinbarung von Terminen mit den Patienten, Führung von Patientenakten, Schriftverkehr und Rechnungswesen. Generell hat eine Medizinische Fachangestellte / Arzthelferin dafür zu sorgen, dass der Praxisbetrieb reibungslos abläuft.
Auch sind die MFA für Hygiene sowie für Funktionsfähigkeit der verwendeten Apparate und sonstigen Hilfsmittel zuständig. In den Aufgabenbereich der MFA fällt meist auch die Verwahrung und Verwaltung von Medikamenten.
Ebenso werden MFA bei der Bedienung von Röntgengeräten oder EKG-Apparaten eingesetzt. Ferner sind MFA regelmäßig für die Patienten beratend tätig. Blutuntersuchungen und andere Arbeiten im Labor können ebenfalls Teil des Arbeitsalltags sein.
Bestimmend für die konkrete Situation am Arbeitsplatz sind insbesondere Fachrichtung und Größe der jeweiligen Praxis. Außer in Arztpraxen werden Medizinische Fachangestellte / Arzthelferin unter anderem bei Behörden und Bundeswehr eingesetzt. Außerdem arbeiten MFA häufig in Kliniken, Großlaboren und Pflegeheimen.
Der Beruf ist eindeutig frauenbestimmt. Lediglich zwei Prozent der Beschäftigten sind Männer. Ausgebildete Medizinische Fachangestellte / Arzthelferin erhalten im Durchschnitt Gehälter von 1.600 bis 3.200 Euro brutto im Monat.
Ausbildung und Voraussetzungen zur Einstellung
Eine Medizinische Fachangestellte / Arzthelferin muss entsprechend der berufsüblichen Hektik im Praxisbetrieb psychisch und physisch belastbar sein. Wichtig ist insbesondere die Fähigkeit, mehrere Arbeitsabläufe gleichzeitig durchführen zu können und dabei den Überblick nicht zu verlieren.
Auch müssen MFA psychisch in der Lage sein, die Konfrontation mit Sachverhalten wie Siechtum und Tod verarbeiten zu können. Enger Körperkontakt zu Patienten darf kein Problem darstellen. Ebenso nicht Gerüche oder optische Sinneseindrücke, die im sonstigen Alltag üblicherweise als abstoßend eingestuft werden.
Die duale Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule zur Medizinischen Fachangestellten setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus. Tatsächlich haben aber Bewerberinnen auf einen Ausbildungsplatz ohne Mittleren Schulabschluss nur geringe Chancen. Etwa zwei Drittel der MFA-Azubis können einen Mittleren Schulabschluss vorweisen.
Je ein Sechstel hat die Hauptschule abgeschlossen bzw. besitzt Hochschulreife. Die dreijährige Ausbildung gehört zu den beliebtesten Ausbildungen in Deutschland. Jährlich beginnen etwa 15.000 junge Frauen und wenige hundert junge Männer die Ausbildung.
Nach dem zweiten Jahr ist eine Zwischenprüfung vorgeschrieben. Das Gehalt in der Ausbildung liegt im Durchschnitt zwischen 700 und 850 Euro monatlich.