Wenn in einer Stellenanzeige eine telefonische Kontaktaufnahme bevorzugt wird, dann möchte der Stellenanbieter damit vorab eine telefonische Bewerbung. Denn bei einem 10 bis 15 Minuten dauernden Telefonat bekommt der Personalentscheider ein recht genaues Bild vom Bewerber. Zusätzlich wird hierdurch der Verwaltungsaufwand bei Neueinstellungen niedrig gehalten und die Zeitdauer bis zur Stellenbesetzung verkürzt.

Diese Bewerbungsart wird auch bewusst angeboten, um schreibunwillige Arbeitssuchende (z. B. technisch-orientierte Fachkräfte oder Verkäufer, die Ihre Stärken eher in der Kommunikation haben) zu einer Bewerbung zu bewegen.

Telefonische BewerbungBei einem Anruft hat der Personalentscheider in der Regel eine Checkliste mit den für ihn wichtigen Punkten vor sich liegen. Dazu gehören z.B. Fragen zu Qualifikationen, gegenwärtigen Tätigkeit oder dem frühestmöglichen Eintrittstermin. Während des Telefonats macht der Personaler zudem auch Notizen über seine Eindrücke vom Anrufer wie z.B. erkennbare Vorbereitung auf das Gespräch oder das Gesamtverhalten des Bewerbers am Telefon.

Hast du eine telefonische Bewerbung und fallen deine Auskünfte positiv aus, dann wirst du um baldige Übersendung deiner vollständigen Bewerbungsunterlagen gebeten. Bringe in diesem Fall deine Bewerbungsunterlagen schnellstmöglich auf den Weg, damit die Erinnerung des Personalers an dich nicht verblasst. Verweise in deinem Anschreiben auf das Telefonat und bedanke dich im ersten Satz für die telefonisch gegebene Informationen.

Info

Wenn du nicht den Vorstellungen des Personalers entsprichst, dann wird dir von der Übersendung deiner schriftlichen Bewerbungsunterlagen direkt am Telefon abgeraten. Deine Bemühungen enden mit dem Auflegen des Hörers, dadurch ersparst du dir aber auch unnötige Arbeit, Zeit und Mühen.

Spricht dich eine Stellenanzeige sofort an, dann greife nicht spontan zum Telefon für eine telefonische Bewerbung. Dieses impulsive Vorgehen birgt die Gefahr, dass du konzeptionslos ins Telefon stotterst und eine Bewerbungschance dadurch leichtfertig vergibst. Auch hier gilt es, sich gut vorzubereiten.

Dein Anruf muss für dich werben. Schließlich möchtest du als kompetenter und gut organisierter Bewerber einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Ein routinierter Gesprächspartner wird nämlich darauf achten, wie du das Gespräch aufbaust.

Alle wichtigen Fragen, die dem Personalmanager zur Entscheidungsfindung verhelfen sollen, müssen von dir zielbewusst und präzise beantworten werden. Auf keinen Fall sollte das Telefonat so verlaufen, dass sich dein Gesprächspartner am Ende fragen muss, warum du überhaupt angerufen hast.

Die telefonische Bewerbung: Vor- und Nachteile

Die telefonische Bewerbung hat den Vorteil, dass der Bewerber am Ende des Gespräches weiß, woran er ist. Der Nachteil dagegen ist, dass Bewerber mit geringer Routine in geschäftlichen Telefongesprächen möglicherweise trotz guter Voraussetzungen nicht von sich überzeugen können. Wird in der Stellenausschreibung die Wahl zwischen einer schriftlichen und einer telefonischen Bewerbung gelassen, dann solltest du dich eher für die arbeitsaufwändige schriftliche Bewerbung entscheiden.

Den wichtigen positiven ersten Eindruck kannst du bei einer schriftlichen Bewerbung in aller Ruhe vorbereiten. Bei einem Telefonat ist dies nur bedingt möglich.

Ist in der Stellenanzeige keine Telefonnummer angegeben, dann kann ein Anruf auch als Belästigung angesehen werden

Um dich bestmöglich auf die telefonische Bewerbung vorzubereiten, gehe die folgende Checkliste durch:

Vorbereitung

  • Drucke die Stellenanzeige aus und vermerke diese mit dem aktuellem Datum
  • Informiere dich vorab gründlich über das Unternehmen
  • Entwirf ein Konzept mit Stichworten
  • Notiere dir über das Stellenangebot hinausgehende Zusatzfragen (z. B. welche besonderen Kenntnisse werden benötigt? Auch Berufsanfänger oder ältere Bewerber erwünscht? Welcher Tätigkeits- und Verantwortungsbereich? Bereitschaft für Außendienst notwendig?
  • Halte einen aktuellen Lebenslauf sowie Zeugnisse bereit, um bei Fragen zu deiner Person sofort eine Auskunft geben zu können
  • Bereite Stift und Papier für Gesprächsnotizen vor

Durchführung

  • Greife erst zum Hörer, wenn du wirklich ungestört bist und mit keinerlei Ablenkungen zu rechnen ist
  • Vor Abnehmen des Hörers lächele vor dich hin und versuche dies während des Gesprächs zu wiederholen. Dadurch wirkt deine Stimme sympathischer und du stellst dich automatisch positiv ein
  • Versuche den zuständigen Ansprechpartner an das Telefon zu bekommen
  • Nenne deinen Namen relativ langsam und besonders deutlich
  • Falls du den Namen deines Gesprächspartners nicht verstanden hast, dann frage sofort nochmal nach und notiere dir seinen Namen
  • Trage kurz und präzise dein Anliegen vor
  • Stelle dabei weniger deine Person als vielmehr deine Leistungen in den Vordergrund
  • Rede nicht zu schnell und achte auf eine gute Aussprache
  • Nicht nuscheln und auf keinen Fall die Endsilben verschlucken
  • Versuche dich in kurzen Sätzen auszudrücken
  • Spreche Ausdrucksvoll und dynamisch
  • Stelle deine Fragen selbstbewusst und präzise, um damit dein Interesse und deine gute Vorbereitung zu demonstrieren
  • Stelle keine geschlossenen Fragen wie: „Darf ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zusenden?“ oder „Können Sie mir einen Vorstellungstermin nennen?“ Wir empfehlen dir offene Fragen zu stellen: „Bis wann sollten Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zugehen?“ oder „Wann darf ich Sie zu einem Vorstellungsgespräch aufsuchen?“

Auswertung

Bekommst du eine positive Antwort vom Gesprächspartner, dann:

  • Übersende schnellstmöglich deine vollständige Bewerbungsmappe mit dem Hinweis auf das Telefonat
  • Folge der Einladung zum Vorstellungsgespräch