Allgemeines Berufsbild: Tischler / Tischlerin
Der Tischler ist auf bestimmte Holzarbeiten spezialisierter Handwerker. Vor allem im süddeutschen Sprachraum wird der Beruf oft auch als „Schreiner“ bezeichnet. Er muss insbesondere handfertig beim exakten Sägen, Leimen, Fräsen, Behandeln und Hobeln von Vollholz, Brettschichtholz und Holzwerkstoffen sein.
Außerdem gehört in der Regel der Umgang mit anderen Werkstoffen wie Kunststoff oder Glas zum Berufsalltag. Genauso wie der Umgang mit Maschinen und der Kontakt mit Kunden. Der Arbeitsbereich Tischlerei ist vor allem in die Schwerpunkte Bau und Möbel aufgeteilt.
Im Baubereich arbeiten Bautischler oft mit den vor allem für Dachkonstruktionen zuständigen Zimmerleuten und anderen Handwerkern zusammen. Tischler fertigen zum Beispiel hölzerne Türen, Fenster und Treppen sowie Täfelungen und Parkettböden.
Tischler bauen diese festen Bauteile auch ein. Dabei müssen sie oft in ihren Tischlereien vorgefertigte Teilstücke vor Ort passgenau zusammensetzen.
Bei der Möbeltischlerei werden bewegliche („mobile“) Teile hergestellt oder repariert, die der Einrichtung von Wohngebäuden, Büros oder Gärten dienen. Auch fallen Holzarbeiten in Verkaufs- und Messeräumen in ihren Kompetenzbereich von Tischler.
Zu den häufigsten Möbeln, die von Kunden in Auftrag gegeben werden, gehören Tische, Stühle und Schränke. Zur in Tischlereien gefertigten Holzmöbeln zählen aber auch Betten, Anrichten und Kommoden, Truhen und Raumteiler.
Manche Kunsttischler sind mit Restaurierungen befasst. Bootstischler sorgen unter anderem für den Innenausbau von Kajüten oder erneuern teakhölzerne Decks.
Tischler-Gesellen verdienen am Anfang ihrer Berufszeit im Durchschnitt 1.800 bis 2.100 Euro brutto monatlich. Später kann sich das Gehalt bis auf etwa 3.000 Euro steigern.
Ausbildung und Voraussetzung zur Einstellung
Voraussetzung, um als Tischler eingestellt zu werden, ist nicht nur der Gesellen-Brief. Obwohl Hilfsmittel wie CNC-gesteuerte Sägen die Arbeit in modernen Tischlereien im Vergleich zu früheren Zeiten erheblich erleichtert haben, sind immer noch Muskelkraft und körperliche Belastbarkeit für dieses Handwerk notwendig.
Die duale Ausbildung im Handwerk zum Tischler dauert drei Jahre. Es ist kein bestimmter Schulabschluss für diese Berufsausbildung vorgeschrieben. Etwa ein Drittel der zukünftigen Tischer hat die Hauptschule absolviert. Mehr als 40 % besitzen einen mittleren Abschluss und ungefähr 20 % haben Hochschulreife.
Während ihrer Ausbildung erhalten die Azubis monatliche Vergütungen von etwa 450 bis 800 Euro. In dieser Zeit können sich die Auszubildenden in Sonderkursen unter anderem zu Europaassistenten im Handwerk qualifizieren.