Allgemeines Berufsbild: Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel
Als Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel arbeitet man vor allem in Unternehmen mit direktem Kontakt zum Endverbraucher bestimmten Handel.
Zu diesen Betrieben zählen unter anderen Supermärkte, Lebensmittelläden, Bekleidungs- und Schuhgeschäfte. Aber auch im Internet- und Versandhandel werden Einzelhandelskaufleute beschäftigt. Ebenso beim Handel mit Unterhaltungselektronik, Kraftfahrzeugen und Möbeln.
Außerdem zählen Handwerksbetriebe (z. B. Bäckereien, Sanitärgeschäfte) sowie Verleih- und Vermietungsbranchen zum gängigen Arbeitsbereich vom Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel.
Von unmittelbarem Kundenverkehr geprägte Aufgaben der Einzelhandelskaufleute sind insbesondere Verkauf und Beratung. Hier kommt es auf Sachkenntnis, Überzeugungskraft und Kommunikationsfähigkeit an. Ein zuvorkommender kunden- und service-orientierter Umgangston gehört zu den wesentlichen Voraussetzungen für die Berufsausübung.
Eine weitere wichtige Tätigkeit für den/die Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel ist die Arbeit an der Kundenkasse. Hier sind Konzentration und Genauigkeit beim Zahlungseingang besonders wichtig. Auch muss die Echtheit von Banknoten geprüft werden.
Zu den verlangten Kompetenzen gehören ferner Fähigkeiten in den Bereichen:
- Lagerung
- Warenkontrolle
- Sortimentsplanung
- Abrechnung
- Einkauf
Zu diesen Bereichen zählen unter anderem Preiskalkulationen, Warenauszeichnung und Belegwesen. Weiterhin ist der Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel oft für Warenpräsentationen verantwortlich. In vielen Fällen erfüllen die Kaufleute im Einzelhandel zudem Aufgaben in der betrieblichen Personalführung und –einteilung.
Ausbildung und Voraussetzung zur Einstellung
Mit 30.000 neuen Abschlüssen für eine Ausbildung im Jahr (2016) ist Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel der zurzeit häufigste Ausbildungsberuf in Deutschland. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Sie setzt formal keine bestimmte schulische Vorbildung voraus.
Bewerber/-innen, die nicht mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen können, haben aber kaum eine Aussicht auf einen Ausbildungsvertrag. Gut 30 % der Auszubildenden zum/zur Kaufmann /Kauffrau im Einzelhandel haben die Hauptschule erfolgreich abgeschlossen. Etwa die Hälfte der Azubis hat einen mittleren Schulabschluss. Fast 20 % sind Abiturienten.
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz werden durch gute Schulnoten in Mathematik und Deutsch sowie ggf. in Wirtschaftskunde wesentlich erhöht. Wahlmodule (z. B. Online-Handel, Marketing) während der Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule erhöhen die Sachbezogenheit zur gewählten Branche. Die Azubis können eine Reihe von zusätzlichen Qualifikationen erwerben (z. B. berufsbezogene Englisch-Kenntnisse).
Die Vergütung in der Ausbildung schwankt monatlich zwischen etwa 600 bis 800 EUR im 1. Ausbildungsjahr und rund 700 bis 1.200 EUR im letzten Jahr. In Branchen, in denen mit Lebensmitteln umgegangen wird, ist eine gesundheitsamtliche Belehrung neben der erfolgreichen Ausbildung Grundvoraussetzung für die Einstellung als Arbeitskraft.
Berufsanfänger können meist mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.600 EUR monatlich brutto rechnen. Das durchschnittliche Gehalt als Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel liegt bei rund 2.000 EUR. Etwa ein Viertel der Berufstätigen verdient mehr als 2.500 EUR. Anders als in manchen anderen Berufen verdienen Einzelhandelskauffrauen im Durchschnitt nicht wesentlich weniger als ihre männlichen Kollegen.