Der Einfluss von Social Media auf deine Bewerbung

Es wird dir mit Sicherheit aufgefallen sein, dass es sehr lange dauert, bis der potenzielle Arbeitgeber sich meldet und deine Bewerbung positiv oder negativ beantwortet. Doch warum ist das eigentlich so?

Wenn die Bewerbungen sowieso schnell durchgegangen werden und die meisten davon recht schnell aussortiert werden, dann kann es an der gründlichen Überprüfung der einzelnen Bewerber nicht liegen.

Man geht häufig davon aus, dass der Grund eine tiefgehende Überprüfung ist, aber nicht von allen Bewerbern, sondern von denjenigen, die nach der großen Selektionen weiterkommen.

Dieses Vorgehen nennt man auch Background-Check. Dabei wird der Bewerber über die Angaben in der Bewerbung hinaus überprüft.

Gerade bei höheren Positionen soll das sehr entscheidend sein. Man nimmt an, dass ein Personalbearbeiter alle Informationen über den Bewerber überprüft, die er über ihn findet. Dazu gehören soziale Netzwerke, ehemaliger Arbeitgeber und andere zugängliche Quellen.

MerkeMan hat den Satz ja schon häufiger gehört: „Poste nicht so viel auf Social Media!“. Problematisch wird es vor allen Dingen bei Partyfotos, Fotos in einem sehr bedenklichen Zustand oder auch bei sehr intimen Aufnahmen.

Darüber hinaus sollte dein Social Media Profil mit dem Lebenslauf übereinstimmen. Denn teilweise werden die Angaben in deinem Profil, die für die Bewerbung relevant sein können, ernst genommen.

Wird jeder Bewerber in Social Media überprüft?

In Deutschland muss man im Schnitt ca 28.8 Tage lang auf eine Rückmeldung warten. Nur Frankreich übertrifft Deutschland mit knapp 32 Tagen.

Wenn ein potenzieller Arbeitgeber lange braucht um sich zu melden, bedeutet dies nicht unbedingt eine Absage.

Es könnte auch sein, dass das Unternehmen sehr ausgiebig überprüft und sich im Rahmen der statistischen 29 Tage meldet.

Einfluss von Social Media auf deine BewerbungDie Meinungen sind hinsichtlich der Background-Check Theorie aber gespalten. Während die einen behaupten, dass man wegen einer unvorteilhaften Social Media Seite eine Absage kassieren kann, gibt es auch gegenläufige Studien.

Eine Umfrage vom Staufenbiel Institut zeigt, dass die Online-Überprüfung nicht unbedingt die Regel ist. Es wurden insgesamt knapp 300 Unternehmen befragt.

Vor allen Dingen ging es darum herauszufinden, ob die zuständigen Personalbearbeiter die Bewerber online durchleuchten würden und wenn ja, auf welche Art und Weise.

Die Umfrage hat ergeben, dass gerade mal 3% aller zuständigen Mitarbeiter die Bewerber regelmäßig genau überprüfen würden.

Bei 5,4 Millionen Befragten wäre man deutschlandweit bei gerade mal 160.000 Mitarbeitern. Facebook-Accounts und Co. gehören dabei gar nicht zum Spektrum der Recherche.

Vielmehr wird der Name des entsprechenden Bewerbers bei Google eingegeben. Diese Praxis ist allerdings auch nicht sonderlich verbreitet.

InfoNur 6% aller Personaler wollen auf diesem Wege mehr über den Bewerber erfahren. Wenn du allerdings eine namenhafte Karriere oder Online-Tätigkeiten vorzuweisen hast, dann kann es durchaus von Vorteil sein, wenn der potentielle Arbeitgeber sich tatsächlich danach erkundigt.

Schlechter Social Media Aufrtitt – sofort eine Absage?

Natürlich kann sich aber bei schlechten Internet Ergebnissen auch ein gegenteiliger Effekt einstellen.

Wenn die Bewerber online überprüft wurden und man negative Ergebnisse oder Unstimmigkeiten entdeckt, wurden insgesamt 11,7% dieser Bewerber auf dieser Grundlage abgelehnt.

Eine weitere Umfrage zum Thema Reputation im Internet zeigt im internationalen Vergleich, dass Online-Recherche in Deutschland weniger präsent sind.

In den USA geben 70% aller Befragten an, einen Bewerber wegen schlechter online Ergebnisse abgelehnt zu haben.

In Deutschland hingegen sind es nur 16%. Rund 60% haben noch nie einen Bewerber abgelehnt, weil der Internetauftritt nicht zufriedenstellend war.

Nur Frankreich geht mit 70% voran, was die Ablehnung von Background-Checks angeht. Anhand dieser Studienergebnisse lässt sich durchaus sagen, dass der Internetauftritt gar nicht so entscheidend ist, wie häufig behauptet wird.

Zwar kann es sich so entwickeln, dass der Trend aus den USA nach Deutschland kommt, allerdings ist es aktuell noch nicht so weit.

Insofern ist es nicht zwingend notwendig sein Facebook-Profil zu polieren und immer sauber zu halten.

WichtigDu solltest aber beachten, dass die Möglichkeit gegeben ist und daher dennoch ein Auge auf deine Social Media Accounts halten. Denn falls ein solcher Check durchgeführt wird, kann der Inhalt relevant und entscheidend werden.